Heute bin ich um 6 Uhr aufgestanden und mein Tachostand begrüßte mich mit stolzen 94.736 km. Der Bordcomputer meldete 28 Grad Celsius – ein vielversprechender Start in den Tag. Der Himmel strahlte in einem wunderbaren Blau, das nur Gutes verhieß, und ich konnte förmlich die Hitze des anstehenden Tages spüren.

Nach meinem obligatorischen Kaffee begann ich, meinen Tag zu planen, und heute stand etwas Besonderes an: eine erneute Fahrt zum Port Klang. Doch dieses Mal hatte ich ein Rendezvous mit Dayrl direkt vor dem Hafeneingang. Eine Strecke von ungefähr 53 km lag vor mir, was mich etwa eine gute Stunde auf meiner Africa Twin kosten würde.

Die Vorfreude mischte sich mit einer Prise Aufregung, denn heute sollte das wahre Abenteuer beginnen. Dank eines Couchsurfers war die Unterkunft gesichert, und die Sorgen um eine Schlafgelegenheit waren passé.

Gestern war der Hafenzugang wegen eines Feiertags versperrt, doch heute war der Tag des Verladens gekommen. Olivier’s Auto sollte kein Problem darstellen, aber bei meiner stattlichen Africa Twin war etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Dayrl, ein erfahrener Verschiffung Profi, versicherte mir jedoch, dass alles glatt gehen würde.

Helm, Stiefel und der Rest meines Hab und Guts fanden im Auto Platz, während Spanngurte mein Motorrad sicher fixierten. Der Papierkram war gestern erledigt worden, sodass diesem Schritt keine Sorgen mehr galten.

Die Anfahrt verlief größtenteils problemlos, abgesehen von einem kleinen Navigations-Abenteuer in den Straßen nahe des Hafens. Veraltete Google Maps und gesperrte Straßen sorgten für eine zusätzliche Prise Spannung, aber letztendlich erreichte ich unseren vereinbarten Treffpunkt.

Die Zeit vor der Einfahrt zum Hafen verging quälend lang. Das Warten auf ein anderes Fahrzeug kostete nicht nur Nerven, sondern auch meinen Wasservorrat. Unter der gnadenlosen Sonne gab es keinen Schatten, doch ein Wasserautomat rettete mich vor der Dehydration. Endlich tauchte das fehlende Fahrzeug auf, und nun hieß es, dem Zöllner geduldig die Bühne zu überlassen.

Die Hitze während der Wartezeit ließ mich beinahe spüren, wie mein Bein im Sonnenbrand aufging. Nach gefühlt einer Ewigkeit war die Zollkontrolle vorbei, und wir konnten zum Lager von Dayrl weiterfahren. Dort warteten zwei Container, einer für Oliviers Auto und einer für meine treue Africa Twin.

Das Einparken des Landrovers verlief reibungslos, doch meine Africa Twin stellte sich als etwas zu groß für den Container heraus. Mit Hilfe eines Gabelstaplers gelang es, mein Motorrad schräg zu manövrieren, gerade so, dass es hinein passte. Zwischen Bike und Container verblieben gerade mal 5 cm Luft. Dayrl und sein Team haben ganze Arbeit geleistet.

Nach getaner Arbeit steuerte ich Rengos Haus an. Dort warteten Visa-Formalitäten für Oman und die Buchung meines Flugs nach Dubai auf mich. Organisatorische Hürden, die ich vor meiner Weiterreise bewältigen musste.

Die kommenden Tage versprechen aufregend zu werden, und ich freue mich auf die Abenteuer, die mich in Oman und Dubai erwarten. Dankbar für die Unterstützung und die Möglichkeiten, die sich mir bieten, blicke ich optimistisch in die Zukunft. Es bleibt spannend auf meiner Reise um die Welt auf zwei Rädern.